Letzte Lieder

4. Oktober 2020 in der Marktkirche, Hannover

Das Projekt „Letzte Lieder“, ein Konzertformat von dem Journalisten Stefan Weiller konzipiert, wird am 4. Oktober 2020 unter Beteiligung des Hospiz an der Lutter, Göttingen, in der Marktkirche in Hannover aufgeführt. „Letzte Lieder“ wurde bereits in verschiedenen Städten Deutschlands durchgeführt.

Dafür besucht Stefan Weiller Hospizgäste der jeweiligen Einrichtungen und spricht mit ihnen über das Leben, das Sterben und über die Musik, die sie in ihrem Leben und an dessen Ende bewegt hat. In dem daraus erarbeiteten Konzert „Letzte Lieder“ werden Texte gelesen, die aus den Interviews mit Hospizgästen entstanden sind. Das jeweilige Lieblingslied der Gäste wird während des Konzerts aufgeführt. Aus den verschiedenen Texten und sehr unterschiedlichen, live gespielten Liedern entsteht ein außergewöhnliches Konzert. (Weitere Informationen zu diesen Konzerten finden Sie unter www.letzte-lieder.de). Das Projekt wird unterstützt von professionellen Musikern und ehrenamtlich engagierten Schauspielern wie Christoph Maria Herbst oder Eva Mattes.

Am 4. Oktober werden auch Texte, Gedanken und Lieblingslieder zweier Patienten des Hospiz an der Lutter zu hören sein. Stefan Weiller hat im Mai 2019 das Göttinger Hospiz besucht, sich die Räumlichkeiten und den Garten zeigen lassen, einen ganzen Tag Zeit mit zwei Patienten verbracht und deren Gedanken zum Leben und zum Sterben erfahren. Auch in die anderen diakonischen Hospize Südniedersachsens wurde Stefan Weiller in den letzten Monaten eingeladen, um zu hören und zu sehen, um zu verstehen und zu beschreiben, was das Leben und das Sterben den Menschen im Hospiz bedeutet, welche Hoffnungen und welche Befürchtungen sie haben, wie kleines Glück und große Verzweiflung aussehen.

Zum diakonischen Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.V. gehören sieben Hospize in verschiedenen Regionen Niedersachsens. Die sieben Hospize haben sich für das Projekt „Letzte Lieder“ 2020 zusammengeschlossen und, vernetzt mit Stefan Weiller, das Konzertprogramm und dessen Durchführung erarbeitet. Das Konzert stellt somit inhaltlich wie auch strukturell das kirchlich-diakonische Engagement in der niedersächsischen Hospizarbeit in einer künstlerischen Form vor. 

Darüber hinaus trägt das Projekt dazu bei, das Thema und die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben und das Nachdenken darüber, wie mit Fragilität und Endlichkeitserfahrung individuell und gesamtgesellschaftlich umgegangen werden kann, in die Gesellschaft hineinzutragen – auch als offene Frage an eine (sorgende) Gemeinschaft. Diese Frage ist der grundlegende Gedanke der Hospizbewegung. Sie korrespondiert mit der diakonischen Arbeit für Menschen in der letzten Lebensphase, wie sie von der Diakonie in Niedersachsen in unterschiedlicher Form und in verschiedenen Bereichen geleistet wird.

Stefan Weiller konzipiert seit 2009 Kunstprojekte, die soziale und gesellschaftspolitische Themen in neue Ausdrucksformen bringen (z.B. Wohnungslosigkeit, Armut, Diskriminierung). Er arbeitete als Journalist für verschiedene Tageszeitungen, war Pressereferent für Caritas und Diakonie und ist neben seiner Projektarbeit als Referent und Lehrbeauftragter tätig. 2016 erhielt er den Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands e.V.

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