Ein Weg mit dem Hospiz
Einblick in unsere Arbeit – Teil 4
Unter dem Motto „Ein Weg mit dem Hospiz“ gibt unsere Mitarbeiterin Katja Huck Einblicke in die Arbeit unseres Hospizes. Diesmal: die Geschichte einer Ehrenamtlichen, die seit langem für das Hospiz tätig ist. Heidemarie Adam Jahrgang 1940, drei Söhne, 5 Enkel, von Beruf Pädagogin, engagiert sich für das Ambulante Hospiz.
Rückblickend sehe ich, dass ich seit über 20 Jahren auf einem Weg bin. Ein wichtiger Auslöser war meine damals 75 Jahre alte Mutter. Ich spürte, dass sie gern über ihren Tod gesprochen hätte. Aber wir fanden beide nicht die richtigen Worte, und das Gespräch versandete, bevor es richtig begonnen hatte. Damals wurden auch sogenannte Sterbekurse angeboten. Ich fragte meine Mutter, ob sie Lust hätte, mit mir so einen Kurs zu besuchen. Im Rahmen dieses Kurses habe ich mich dann zum ersten Mal gründlicher mit dem Sterben auseinandergesetzt.
Nach dieser intensiven gemeinsamen Erfahrung war es möglich, mit meiner Mutter über das Sterben zu sprechen und Fragen zu klären wie: Friedhof, Testament, Patientenverfügung.
Auch auf die Hospizbewegung war ich inzwischen aufmerksam geworden. Ich trat der Hospizstiftung bei und erhielt so viele Informationen. Schon damals hatte ich den Wunsch, in einem Hospiz mitzuarbeiten.
Den letzten Anstoß erhielt ich durch die Sterbebegleitung meiner Schwägerin. Nach einer Krebsoperation wurde uns mitgeteilt, dass sie nicht mehr lange zu leben habe. Wir entschlossen uns, meine Schwägerin zu uns nach Hause zu holen.
Es folgten vier intensive und anstrengende Monate. Unterstützt wurde ich im Vorfeld durch Telefonate mit dem Stationären Hospiz und später durch das Palliativteam des Klinikums. Insgesamt war die Zeit mit meiner Schwägerin eher beglückend als niederdrückend. Aber mir kamen auch immer wieder Zweifel, und ich war oft unsicher, ob das, was ich tat, wirklich das richtige war. Nachdem sie gestorben war, hatte ich viele Fragen und das Bedürfnis, mehr zu erfahren.
Wenig später hörte ich von einer Schulung für ehrenamtliche Mitarbeit im Ambulanten Hospiz. Im Rahmen der Schulung konnte ich eine Reihe von Fragen klären. Aber hinter jeder gelösten Frage taucht eine neue auf. So stecke ich mitten in einem Lernprozess, der immer weiterzugehen scheint.