
Ein Weg mit dem Hospiz
Einblicke in unsere Arbeit – Teil 2
Unter dem Motto „Ein Weg mit dem Hospiz“ gibt unsere Mitarbeiterin Katja Huck Einblicke in die Arbeit unseres Hospizes:
Allein sein, krank und verunsichert – eine schwer auszuhaltende Situation, die leider immer wieder vorkommen kann. Wie bei dem Herrn, von dem ich euch erzähle. Er schaffte es, sich im Ambulanten Hospiz zu melden, und schnell war klar, hier braucht es viel Unterstützung. Schmerzen plagten ihn, er hatte Sorgen wegen des fehlenden Krankengeldes, und er hatte Angst. Angst vor dem, was kommt, denn er hatte es lange ignorieren wollen. „Das Gefühl ist wie damals“, sagte er, die Krankheit ist wieder da.
Die nächsten Schritte
Praktische Hilfe war nötig, ein Netzwerk musste aufgebaut werden, und er brauchte Zeit. Zeit zum Reden, zum Verarbeiten, zum Sortieren, zum Loslassen. Was sind die nächsten Schritte?
Er benötigte Hilfe beim Kontakt mit seinem Hausarzt und seiner Krankenkasse, denn das Sprechen fiel ihm aufgrund seiner Krebserkrankung, ein Mundbodenkarzinom, sehr schwer. Wir konnten ihn beim Gespräch mit dem Hausarzt und der Krankenkasse unterstützen. Der Palliativdienst der Uniklinik wurde vom Hausarzt eingeschaltet, kurze Zeit danach wurde er auf der Palliativstation aufgenommen. Einige Wochen später zog er in unser Hospiz. Ein Ehrenamtlicher, der ihn besuchte und auch bei praktischen Dingen unterstützte, wurde gefunden. Während der Zeit in unserem Hospiz sah ich ihn häufig am Morgen mit Kaffee und Zigarette auf unserer Terrasse. Er begrüßte mich täglich, fragte, wie es mir geht, und freute sich, wenn ich meinen Kaffee bei ihm trank. Die Gesellschaft der Menschen schätzte er sehr und zeigte seine Dankbarkeit, im Hospiz zu sein. „Wie ein Hotel“, sagte er gern.
Große Bereicherung
Eine Rückmeldung, über die wir uns mehr als freuen. Die Menschen sind bei uns aufgrund ihrer lebensverkürzenden Erkrankung, haben große Ängste und Sorgen, und trotzdem dachte er auch an die Unterstützung, die er bekam und hatte oft ein nettes Wort für uns. Für mich war es eine große Bereicherung, ihn kennenzulernen und nun einen kleinen Teil seiner Geschichte mit euch zu teilen.