Hospiz bietet Gespräche für Trauernde
auf dem Stadtfriedhof Göttingen an

29. April 2021

Gespräche für Trauernde bieten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Hospiz an der Lutter künftig wöchentlich auf dem Stadtfriedhof an. Der erste Termin für diesen Trostpunkt ist am Dienstag, 4. Mai, von 16 bis 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wohin mit meiner Trauer? Wo finde ich in Zeiten des Abstands und der Kontaktbeschränkungen Trost? Mit wem kann ich darüber reden?

In der Corona-Pandemie ist es schwierig geworden, Menschen in ihrer Trauer zu begleiten. Die herkömmlichen Angebote gibt es nicht mehr. Trauergruppen und unser Trauercafé sind geschlossen – aber die Sorgen sind noch da.

Trostpunkt – In der Trauer gemeinsam gehen

Um Trauernde mit ihren Sorgen nicht allein zu lassen, ist auf dem Göttinger Stadtfriedhof an der Kasseler Landstraße am „Bogen der Erinnerung“ ein Trostpunkt entstanden. Der Weg zum „Bogen der Erinnerung“ ist ausgeschildert.
Ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen des Göttinger Hospiz an der Lutter wollen dort für trauernde Menschen da sein. Draußen an der frischen Luft mit dem nötigen Abstand, aber nah an den Sorgen. Einmal pro Woche sind künftig jeweils zwei Ehrenamtliche am „Bogen der Erinnerung“ präsent und stehen für Gespräche zur Verfügung – auf einer der Bänke oder bei einem gemeinsamen Spaziergang. „Trauer ist heute so unsichtbar geworden“, sagt eine der zehn Ehrenamtlichen, die sich in diesem Projekt engagieren. „Auf dem Friedhof haben wir die Chance, Trauernde zu erreichen.“ Der erste Termin ist für Dienstag, 4. Mai, von 16 bis 18 Uhr geplant.

Das Hospiz an der Lutter möchte mit dem Trostpunkt ein verbindliches aber offenes Angebot schaffen, ohne die Hürden einer schriftlichen oder telefonischen Anmeldung, sagt Manja Schondorf-Denecke, Koordinatorin der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Ambulanten Hospizes. Das kostenfreie Angebot richtet sich an alle trauernden Menschen, unabhängig davon, ob der Verlust schon länger zurückliegt und ob eine Verabschiedung möglich war oder nicht.

Die Stadt Göttingen unterstützt das Projekt

Trauerarbeit kann nicht über die reguläre Hospizarbeit refinanziert werden, der Trostpunkt ist ein zusätzliches Angebot des Hospizes. „Wir sind froh, dass unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sich dieser wichtigen Aufgabe annehmen“, sagt Manja Schondorf-Denecke.

Die Stadt Göttingen unterstützt das Projekt und stellt für den Trostpunkt einen eigenen Schaukasten direkt am „Bogen der Erinnerung“ auf. Dort werden Informationen und die Termine aushängen, an denen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen Gespräche anbieten wollen.

Die ersten Termine: Dienstag, 4. Mai, Mittwoch, 12. Mai, und Dienstag, 18. Mai, jeweils von 16 bis 18 Uhr und am Dienstag, 25. Mai von 11 bis 13 Uhr. Der Weg zum „Bogen der Erinnerung“ auf dem Stadtfriedhof an der Kasseler Landstraße ist ausgeschildert. 

Informationen für Trauernde

Das Hospiz an der Lutter ist nicht nur dafür da, mit schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und sie einfühlend zu begleiten. Die Mitarbeiterinnen sind ebenso für die Menschen da, die zurückbleiben und in ihrer Trauer Unterstützung suchen. Das gilt auch und besonders in Zeiten der Corona-Pandemie.

Kontakt und Beratung: Hospiz an der Lutter, Humboldtallee 10, 37073 Göttingen, Telefon 0551/5034-3821, E-Mail: ambulantes-hospiz@hospiz-goettingen.de

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