Gedenkfeier im Stationären Hospiz

23. November

Coronabedingt ganz anders als sonst und doch sehr besinnlich – die Gedenkfeier an diesem Nachmittag um 15 Uhr. Sie fand in der Kapelle des Neu-Mariahilf statt. Beim Hereinkommen fällt der Blick sogleich auf die 35 kleinen Flammen. Für jeden Verstorbenen eine Flamme, die an ihn erinnert. Ein herrlicher Blumenstrauß, spätherbstliches Licht scheint durch die hohen Fenster der Kapelle herein.

Hier in der Kapelle sind nur zwölf Menschen. Mit dem Herzen und in Gedanken sind hier jedoch viele, viele mehr zusammen. Wir alle gedenken derjenigen, die von April bis einschließlich September im Stationären Hospiz verstorben sind. Vielleicht entzünden Zugehörige zu dieser Stunde zu Hause ein Licht, vielleicht sitzen sie in kleinem Kreis in einer Wohnstube beisammen. Wo auch immer jeder ist, im Geiste kommen wir alle an diesem Nachmittag in der Kapelle zusammen.

Das feinfühlige Klavierspiel der Musikerin Ingeborg Erler rahmt unser gemeinsames Gedenken, zusammen mit der Begrüßung von Seelsorger Thorsten Bothe und dem abschließenden Segen. Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen lesen Gedichte und verlesen die Namen derer, an die wir heute denken. Jedem Verstorbenen schenken wir einen Moment, der ganz und gar ihm und seinen Zugehörigen gewidmet ist. Sein Name wird verlesen und die Gedanken und Gefühle aller, ob von zu Hause aus oder von unserer Kapelle aus, sind in diesem Moment bei diesem Menschen.

Nach der Zeremonie erinnern wir uns an Erlebnisse mit denjenigen, die nun verstorben sind. Wir rufen uns ihre liebenswerten Eigenschaften und Gewohnheiten ins Gedächtnis, wir denken noch einmal intensiv zu ihnen und zu ihren Zugehörigen hin. Das spätherbstliche Licht draußen erlischt allmählich, der Himmel geht in Blautöne über, und die 35 kleinen Flammen in der Kapelle bleiben.

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